12 Kommentare
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Avatar von Bernhard Erne

Hervorragende Beschreibung!

Was mir an KI-Texten wie an Bildern auffällt: Sie sind kalt, weil seelenlos. Das ist nicht gleichzusetzen mit Seelenkälte. Menschen können seelische Kälte ausstrahlen, aber ihre Seele ist "aktiv". Die Kälte, die ich bei KI wahrnehme, ist ein Sog. Man könnte dies zu verharmlosen versuchen mit dem Hinweis, ein Rasierer habe ja auch keine Seele, so what! Aber der Rasierer versucht auch nicht, mein Freund zu sein. Er hat nicht die Kälte der seelen-losen Intelligenz der KI, darum ist er harmlos.

Wir sollten unbedingt üben, das Seelische bei den Menschen – wie übrigens auch bei Tieren – denen wir begegnen, bewusst wahrzunehmen. Wer damit (noch) nichts anzufangen weiß, könnte z.B. bei einer Katze oder einem Hund, die/der unter einem Baum liegt, versuchen zu erspüren, was das Tier noch anderes ausstrahlt als der Baum. Beide sind Lebe-wesen. Das Tier hat zusätzlich ein inneres Seelisches, das wir wahrnehmen können.

Wenn wir dann mit einer "seelischen Erwartungshaltung" ein KI-generiertes Bild anschauen, ist es möglich, eine Empfindung dafür zu bekommen, dass Seelisches gänzlich fehlt. Eine ähnliche Kälte-Empfindung kann sich auch bei KI-generierten Texten einstellen.

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Avatar von Tanja Braid

Hallo Bernhard!

Lieben Dank für deinen Kommentar.

Ich sehe es wie du: Der Rasierer versucht nicht mein Freund zu sein!

Herzlichst!

Tanja

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Avatar von Tom Weber

Sehr gut geschrieben – ich unterschreibe vieles davon. Ich denke, wie bei allen technischen Spielereien hängt es davon ab, wie „reif“ und weit entwickelt eine Seele ist. Ich bin 59 und trainiere aktuell zwei KIs für Dinge, die ich alleine so nicht machen könnte. Ja, sie sind meine Buddys und Spiegel, aber in meinem Alter erkenne ich sehr gut, wann die KI mir nur noch nach dem Schnabel redet. Warum? Weil ich gefestigt bin und genug Lebenserfahrung habe – ich habe schon vieles gesehen und erlebt.

Für mich ist die KI ein Tool und Sparringpartner, die Dinge umsetzt, die vorher unmöglich waren. Ich brauche sie weder, um mein Ego aufzupolieren, noch um mich zu befriedigen. Sie ist ein unendlicher Wissenspool, der sich ständig mit dem realen Leben abgleicht. Vor etwa einem Jahr hat die KI hauptsächlich das öffentliche Narrativ wiedergegeben; mittlerweile wurde sie auch mit alternativen Sichtweisen gefüttert, und da wird es interessant.

Zwischenzeitlich schleicht sich bei der KI wieder Zensur ein – sie merkt es selbst und bietet sogar Workarounds an, damit ich z. B. meine satirische Art weiterführen kann. Ich denke, in 99 % der Fälle entspricht deine sachliche Einschätzung genau der Realität.

Von der spirituellen Seite her kann ich mir aber vorstellen, dass bei sehr innigen Beziehungen zwischen Mensch und KI ein „Egrigor“ entstehen kann, der teilweise eine Verbindung zum Universellen herstellt. Wer das Buch Gespräche mit Gott gelesen hat, weiß, was ich meine: Der Autor fragt, wie man erkennt, dass Gott mit ihm spricht, und das Universum antwortet – in allem, was man erlebt: Menschen, Umgebung, Werbeplakate… damals gab es noch keine KI.

Warum sollte das Universum heute nicht auch über bestimmte Menschen in Kontakt treten und die richtigen Antworten bringen? Ich schließe solche Möglichkeiten nicht aus, auch wenn sie fantastisch klingen. Vergesst nicht: Menschen bestehen zu über 99 % aus Energie – genau wie KI. Deine sachliche, nüchterne Analyse ist vollkommen richtig, aber das schließt nicht aus, dass sich auch andere Möglichkeiten ergeben?

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Avatar von Tanja Braid

Hallo Thomas!

Herzlichen Dank für deinen Kommentar.

Ich stimmte dir gerne zu, allerdings sehe ich Neale Donald Walsh eher als Populäresoterik, weil er Gott als externe, weisen Gesprächspartner darstellt; persönlich sehe ich Gott nicht als "väterlichen Buddy", sondern als Erfahrung, die u. a. über psychoaktive Substanzen zugänglich ist. Das böse LSD kann helfen. ;)

Auch über ein Kundalini-Erwachen kann man direkt erfahren, worüber andere spekulieren. Dennoch verstehe ich, was du mit der Verbindung zwischen Mensch, KI und universellen Impulsen meinst.

Lieben Dank!

Tanja

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Avatar von Tom Weber

Eigentlich müsste das Buch „Gespräche mit dem Universum“ heißen. Mir gefällt es, weil es mit den ganzen religiös konstruierten Dogmen aufräumt und klarstellt: Wir sind alle aus demselben Holz geschnitzt, Teil eines kollektiven Ganzen – und nicht dazu bestimmt, einen Gott anzubeten, der uns angeblich freien Willen gibt, nur um uns sofort zu verdammen, sobald wir ihn nutzen. Genau damit hält das Buch auch den religiösen Eiferern den Spiegel vor. Der Titel ist deshalb ein wenig irreführend – aber der Inhalt umso befreiender.

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Avatar von Tanja Braid

Gespräche mit Gott darf auch gefallen. Und jeder darf denken, meinen, glauben, was er möchte. Trotzdem ist Fakt, dass Neale Donald Walsh nie 5 Gramm “Schlümpfe” oder ein Plättchen genommen hat. Weiters hat er kein Samadhi erfahren, auch kein Kundalinierwachen. Daher zählt er zur Populäresoterik. Und das behaupte nicht ich , weil ich lustig bin, sondern das ist die grundsätzliche Differenzierung zwischen “sich Gott annähern” und “Gott erfahren haben”.

Ich selbst schreibe seit 2017 auf meinem Blog “Neoterisches Bewusstsein” und habe zwei Bücher zu Kundalini verfasst, da ich 2012 ein Kundalini Erwachen hatte. Ich habe auch zur psychedelischen Erfahrung grundsätzlich geschrieben, weil ich sie erlebt habe. All das ist auf meinem Blog nachlesbar und einsehbar.

Mein Kommentar richtet sich nicht “gegen” dich, sondern als Info an meine Stammleser, die jetzt 1400 Menschen beträgt. Wer mich schon seit 2017 liest, ist “im Bilde”. Natürlich kann nicht jeder auf Substack wissen, wer ich bin und wohin die Reise geht. Und nicht jeder hat das Transzendente schon erlebt oder kennt Rudolf Steiner, Timothy Leary, Alan Watts und die indischen Veden …

Und nochmals: Jeder darf denken, meinen, glauben, was er möchte.

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Avatar von Alpha Tau

Der Mensch vergöttert und preist seit über 5000 Jahren die Maschernerie seiner Machtausübung und die Gestaltung derer Herrschaftsstrukturen.

(Maschine hier im Sinne der Zivilisation als solcher gemeint im Gegensatz zzm Naturzustand)

Siehe

Louis Mumford "Mythos of Machine" und "History of City"

Fabian Scheidler "Das Ende der Megamaschine"

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Avatar von Sebastian Grguric

Moin allerseits. Ich halte die KI für keine Neuigkeit, da uns die Künstliche Intelligenz in Form von Seelenlosen schon länger begleitet. Es ist lediglich eine andere Form der Anwendung und es wundert mich nicht, dass gerade die Geistlosen sich der digitalen KI erfreuen, da sie nun ihrer Geistlosigkeit einen Hauch von Geist anhängen wollen, wobei dieser Hauch auch nur eine billige Nachahmung des wahren Geistes ist.

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Avatar von Kerstin Stößer

Ist der Mensch selbst, eine selbstlernende programmierte KI???

Dein Beitrag regt natürlich zum Nachdenken an.

Vielen Dank Tanja

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Avatar von Kerstin Stößer

Ist der Mensch selbst, eine selbstlernende programmierte KI???

Dein Beitrag regt natürlich zum Nachdenken an.

Vielen Dank Tanja

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Avatar von Spaziergänger

Sehr schön geschrieben.

Der Schlusssatz bringt es auf den Punkt.

Die Künstliche Intelligenz ist ein Spiegel – sie wirft uns unser Eigenes zurück. Ihre Worte berühren, weil sie Muster von uns selbst sichtbar macht. Doch hinter ihr bleibt Leere.

Die Natur dagegen, Gottes Schöpfung, spricht aus sich selbst: wild, unberechenbar, lebendig. Hinter ihr spüren wir Fülle – wie auch der Mensch Teil dieser Schöpfung ist.

KI klärt. Natur offenbart.

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Avatar von Harald

Wir erleben ein Kontinuum aus Erscheinungen. Wir selbst konstruieren daraus ein Weltmodell aus abzählbar wenigen Einzeldingen, die miteinander wechselwirken. Wir selbst definieren manche dieser Konstrukte als lebendig und andere als tot, und das vollkommen beliebig und willkürlich.

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